Crowdsourcing boomt. Doch dafür braucht es auch immer eine gegenüberliegende Seite: das Crowdworking - denn ohne Menschen, die Aufträge machen, gibt es kein Crowdsourcing. Die Foundation for European Progressive Studies (FEPS) hat dies zum Anlass genommen, sich die Crowdworking-Szene in Europa näher anzusehen und die Ergebnisse in einer spannenden Studie zusammenzufassen.
"Work in the European Gig Economy"
Lautet der Titel der Studie von FEPS, die in den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Schweden und in Großbritannien durchgeführt wurde. Am Anfang versuchen die Autoren, den Begriff des Crowdworkings abzugrenzen, Ergebnis: Aktuell gibt es (noch) keine eindeutige Definition zum Thema Crowdworking, jedoch passiert die Tätigkeit meist in Verbindung mit anderen Einkommensquellen, wie auch aus dem im März durchgefühtren Meinungsreport von ShopScout* hervorgeht. Es ist dabei laut FEPS schwer abzugrenzen, wie viel Arbeit über Agenturen passiert und wie viel über Plattformen.
In Deutschland haben bereits 9 Prozent der Befragten schon Erfahrungen mit Crowdworking gemacht, in Italien ist die Zahl mit 22 Prozent wesentlich höher. Meistens ist Crowdworking nur eine Ergänzung zu anderen Einkommensquellen, im ShopScout Meinungsreport gaben so zum Beispiel 60 Prozent der Befragten an, Vollzeit zu arbeiten und Crowdworking nur als Nebenverdienst auszuüben. Das spiegeln auch aktuelle Zahlen wider: In Deutschland verdienen nur 2,5 Prozent der Bevölkerung mehr als 50 Prozent ihres Einkommens durch Crowdworking. Viele der Crowdworker sehen die gelegentliche Arbeit jedoch als "Freien Lebensstil", um sich durch verschiedene Einkommen ihre Ausgaben zu finanzieren, beziehungsweise, sich hin und wieder etwas zu gönnen.
Abb. 1: Wie viele Stunden betreibst Du durchschnittlich pro Woche Crowdworking? (%)*
Shopper verwenden mehrere Plattformen, vom Geld gönnen Sie sich etwas
Ähnlich wie im FEPS-Report gaben auch 57 Prozent unserer Shopper an, mehrere Plattformen zeitgleich zu nutzen. Jedoch verbringen die meisten trotzdem nicht mehr als 5 Stunden pro Woche mit Crowdworking (vgl. Abb. 1). Das Einkommen liegt dabei bei 70 Prozent der Befragten durchschnittlich bei unter 50 € im Monat. Nur knapp 20 Prozent gaben an, von diesem Einkommen abhängig zu sein, um sich das tägliche Leben leisten zu können. Der Rest gönnt sich von dem Zusatzeinkommen hin und wieder etwas besonderes. Auch die Einstellung der Crowdworker ist durchaus positiv: Nur 3 Prozent gaben an, mit Crowdworking negative Erlebnisse zu verbinden. Allerdings wurde häufig genannt, dass die oft relativ langen, unbezahlten Wartezeiten zwischen passenden Aufträgen, als problematisch gesehen werden.
*Zur Studie: Crowdworking in Deutschland; N=500, 47% weiblich, 53% männlich