Im Oktober 2016 zeigte eine von POSpulse durchgeführte Studie bereits, dass deutsche Konsumenten der Umwelt zuliebe gerne auf die Tragetasche aus Plastik verzichten. Nun bestätigen aktuelle Zahlen, dass der durch eine Vereinbarung zwischen Handelsverband und Bundesumweltministerium eingeführte Aufschlag für Plastiktüten eine positive Wirkung hat.
Die Studie, die in Deutschland, Österreich, Italien und Tschechien durchgeführt wurde, zeigt, dass Verbraucher in unterschiedlichen Ländern auf verschiedene Kriterien beim Einkauf achten. So sind die Deutschen Vorreiter beim Umweltschutz, legen dafür aber weniger Wert auf Bio und Co.
Verbrauch in Deutschland stark gesunken
Knapp zwei Drittel der deutschen Konsumenten ist eine umweltfreundliche Verpackung beim Lebensmitteleinkauf wichtig, in Italien und Tschechien trifft dies nur auf ein Drittel zu. Laut aktueller Meldungen macht sich dies auch im Verbrauch bemerkbar: Während jeder Deutsche im Jahr 2015 durchschnittlich 68 Plastiktragetaschen verbraucht hat, waren es 2016 nur noch 45. Die Verbraucher nutzen größtenteils ihre eigenen Beutel für den Lebensmitteleinkauf und finden es vollkommen in Ordnung, dass ein Aufpreis für Plastiktaschen verlangt wird. In Italien hingegen ist die Bereitschaft für einen Preisaufschlag wesentlich geringer.
Das Thema Plastiktüte macht sich jedoch nicht nur an der Kasse bemerkbar. Selbst das Bio-Obst ist häufig in Plastik verpackt. Auch hier haben einige Händler bereits innovative Ideen: REWE beispielsweise testet zurzeit eine Methode, mit der Bio-Obst „gebrandet“ wird, um es vom konventionellen Obst zu unterscheiden. Mit einem Brandzeichen versehene Produkte werden dadurch nicht beschädigt und der Plastikmüll kann eingespart werden.
Innovative Lösungen sind gefragt
„Initiativen wie die Reduzierung von Plastikmüll treffen den Geist der Zeit und können – neben dem Aspekt Umweltschutz – Herstellern und Händlern auch helfen, sich zu differenzieren“, erklärt Dominic Blank, Gründer und Geschäftsführer von POSpulse. „Das Beispiel von REWE zeigt, dass dazu oftmals keine voll-digitalisierten Lösungen mit großen Investitionen nötig sind. Idealerweise spart der Händler damit sogar selbst, wie man am Beispiel von Aldis Energiesparinitiative gesehen hat.“