Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und bringt neue, flexible Arbeitsformen hervor. Crowdworking gewinnt in dem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung: Immer mehr Menschen erledigen als Crowdworker digitale Microjobs, per Smartphone oder am eigenen PC, zeitlich flexibel und ortsungebunden. Doch wie sieht der durchschnittliche Crowdworker aus und welche Rolle spielen die digitalen Microjobs für ihn?
Das Berliner Marktforschungsunternehmen POSpulse arbeitet selbst mit Crowdworkern zusammen und hat über seine App „ShopScout“ eine Umfrage unter der eigenen Crowd durchgeführt*. Zieht man die Gesamtzahl der rund 40.000 registrierten ShopScout-Nutzer heran, zeigt sich: Der durchschnittliche Crowdworker ist weiblich, 27 Jahre alt und angestellt. Neben der Mehrzahl der Angestellten (47 Prozent) sind aber auch Studierende, Hausfrauen und -männer, Schüler und Auszubildende, Selbständige und sogar Rentner als Scouts tätig.
Laut der Umfrage stellt Crowdworking für den Großteil der Befragten bislang vor allem eine Nebentätigkeit dar. 66 Prozent wenden nur bis zu einer Stunde pro Woche dafür auf. Dagegen sind lediglich 1,4 Prozent mehr als 15 Stunden wöchentlich als Crowdworker beschäftigt. Für die Mehrheit stellen die Microjobs somit bislang eher Zubrot statt echtes Erwerbsmodell dar. Jedoch will knapp die Hälfte (46 Prozent) die Tätigkeit in Zukunft verstärken. Schon jetzt sind immerhin 29 Prozent bei drei oder mehr Crowdworking-Portalen und -Apps angemeldet.
Das wesentliche Motiv, Crowdworking auszuprobieren, ist für 76 Prozent der Umfrageteilnehmer der einfache Zusatzverdienst. Doch auch die persönliche Neugierde (48 Prozent) und die Flexibilität, die die Tätigkeit bietet (45 Prozent), stellen wichtige Beweggründe dar, diese neue Form digitaler Microjobs zu testen. Wichtig ist den Crowdworkern vor allem, dass ihre Arbeit fair bezahlt wird (78 Prozent) und sich möglichst gut in den Alltag integrieren lässt (74 Prozent). Auch der Spaßfaktor spielt für viele Befragte eine wichtige Rolle (60 Prozent).
Wie abwechslungsreich die Tätigkeit in der Crowd sein kann, zeigt ShopScout. Denn Crowdworking heißt nicht per se Heimarbeit am eigenen PC. Mit ShopScout können sich Nutzer auf einfache Art und Weise etwas Geld dazuverdienen – als digitale Marktforscher. Per Smartphone werden den Scouts Marktforschungsaufträge in Geschäften in ihrer Nähe angezeigt. Entscheidet man sich, einen Auftrag auszuführen, leitet die App Schritt für Schritt durch den Auftrag: Produkte im Geschäft suchen, Fragen beantworten, Fotos schießen oder Test-Verkaufsgespräche durchführen. Die Aufträge dauern im Schnitt nicht länger als 15 Minuten und werden von ShopScout fair bezahlt – mit einem Betrag von fünf bis zu 20 Euro.
Dominic Blank, Gründer und Geschäftsführer von POSpulse, dem Unternehmen hinter ShopScout: „Mithilfe der Daten, die von unseren digitalen Marktforschern vor Ort erhoben werden, können wir Händlern und Herstellern schnell Verbesserungspotenziale aufzeigen, sei es bei Produktplatzierungen, Marketing-Aktionen oder dem generellen Einkaufserlebnis. Die Qualität und Sorgfalt der Arbeit unserer Scouts ist deshalb entscheidend. Für uns ist klar: Gute Arbeit muss auch fair bezahlt werden. Deshalb haben wir uns auch offiziell zu fairen Crowdworking-Bedingungen verpflichtet.“
Infografik: Crowdworker, ihre Erfahrungen und Einstellungen
*50,5 % der Befragten sind unter 30 Jahre alt. 58,4 % sind Frauen und 41,6 % Männer. 50,2 % sind Angestellte, 12,8 % Schüler und Azubis, 17,7 % Studenten, 9,7 % Hausfrauen und -männer, 8,0 % Selbstständige und 1,6 % Rentner.